Nom | Zimbelmatt [1] | ||||
Catégorie de lieu | [partie de] terrain [2] | ||||
Commune | Baar [2] | ||||
Canton | Zug [2] | ||||
Description | Landstück westlich des → Zimbels. [1] | ||||
Interprétation qualificatif | Zimbel-, Zimel-: Die Hofnamen Zimbel (Gemeinde Baar) und Zimmel (Gemeinde Unterägeri, heute auch Quartiername) lassen auf den ersten Blick an mhd. zimber, zimmer n. 'Baumaterial, Bauholz' (ahd. zimbar n.), auch [...] (afficher tout)Zimbel-, Zimel-: Die Hofnamen Zimbel (Gemeinde Baar) und Zimmel (Gemeinde Unterägeri, heute auch Quartiername) lassen auf den ersten Blick an mhd. zimber, zimmer n. 'Baumaterial, Bauholz' (ahd. zimbar n.), auch 'Gebäude aus Holz, Scheune, Alphütte, Einzelraum, Zimmer' denken. Dieses mhd. Appellativum hat im Namengut der weiteren Umgebung – etwa im Kanton Luzern und in Obwalden – seinen Niederschlag gefunden und kommt in der Bedeutung 'Bauholz, aus Holz errichtetes Gebäude' auch in spätmittelalterlichen Zuger Quellen vor. Normalerweise ein Neutrum, ist zimber, zimmer im Mhd. vereinzelt auch als Maskulinum bezeugt, was dem maskulinen Gebrauch der zwei Zuger Ortsnamen entsprechen würde. Stutzig aber macht das auslautende -l der zwei Zuger Namen. Zwar gibt es für den Wechsel der Liquida r zu l im Ahd. und Mhd. durchaus Beispiele. Im Mhd. ist das Nebeneinander von r und l im Auslaut sogar recht häufig (z. B. dörper / dörpel > tölpel m. 'Bauer', auch 'roher, ungeschickter Mensch', körper / körpel m. 'Körper, Leib', morter / mortel m. 'Mörtel'). Die mhd. Beispiele zeigen aber, dass der Wechsel r > l im Auslaut in der Regel auf Dissimilation beruht, also ein zweites -r- im Wortinnern voraussetzt. Dieses -r- fehlt in zimber, zimmer, und eine analogische Anwendung des dissimilatorischen r/l-Wechsels halte ich für wenig wahrscheinlich. Mhd. zimber, zimmer fällt damit für die Deutung von Zimbel und Zimbel wohl ausser Betracht. Sowohl der Zimbel in Baar wie auch der Zimmel in Unterägeri liegen leicht erhöht an relativ weiten, flachen Kuppen. Möglicherweise liegt der Schlüssel zur Erklärung der Namen in dieser Geländeform. In Frage kommen könnte mhd. sinwël, sinewël, auch simbel, simel u. ä. 'von runder Form, gewölbt' (schwzdt. simbel, simel u. ä.), wobei im Anlaut an Agglutination des verkürzten femininen Artikels (*d simbel [matt] > Zimbel, → G, mit späterem Genuswechsel) oder an unorganische Affrizierung (simbel > zimbel) zu denken wäre. Nach diesem Ansatz würde Zimbel, Zimmel 'Landstück von runder, gewölbter Form' heissen (s. auch → Sinwel-). Auch mhd. zimbel, zimel m. 'Zimbel, kleine Glocke'(Lehnwort aus griechisch κυμβαλον) ist allenfalls für die Deutung zu erwägen (mit Übertragung der Form auf das Gelände). Zu beachten ist auch der abgegangene Flurname → Zümpelen südlich von Nidfuren (Gemeinde Menzingen), der möglicherweise ebenfalls zu Zimbel und Zimmel zu stellen ist. (afficher moins) [1] | ||||
Interprétation mot de base | -matt: Zusammensetzung mit → Matt 'Wiesland, Wiese'. [1] | ||||
Sources
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1534 Kopie 1748: aúff Wolffgang schickher im Zimbell haús únd haús math … stost … ans Zimbell feld, hinden an andreß peters Zimbell matten (PfKiA. Ba., A 1/2530, Zinsrodel 1748, Nr. 47)
1563: Heirich púr Jm zimbel Sol … uff der zimbel matten und weid … stost an anderes petters zimbel matt (PfKiA. Ba., A 1/2609, Urb./Jzb. 1563, fol. 17r)
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1534 Kopie 1748: aúff Wolffgang schickher im Zimbell haús únd haús math … stost … ans Zimbell feld, hinden an andreß peters Zimbell matten (PfKiA. Ba., A 1/2530, Zinsrodel 1748, Nr. 47)
1563: Heirich púr Jm zimbel Sol … uff der zimbel matten und weid … stost an anderes petters zimbel matt (PfKiA. Ba., A 1/2609, Urb./Jzb. 1563, fol. 17r)
1606: Stost … an Caspar Schickherß Zimbel maten … Zúm Vierten an Oschwalt Wal[d]manß Fäld Unnd an Die Straß, so gan Steinhússen gath (PfKiA. Ba., A 1/2609, Urb./Jzb. 1563, fol. 12r)
1610: min Zimbelmatt … Stost erstlichen an hans Schúmachers fäld unnd hinder höfflj, Zúm anderen an der Steinhúseren Allmendt, genampt gerttenbüell, Zúm dritten an der Bligestorfferen moß (StA. ZG, Gült Nr. 1100)
1653: Uff Wolffgang Schickhers Mathen, genant Am Zümpell, stost An daß Alten Hanß Waldtmanß Zümpellmath Und Zümpellfeldt Und An Jacob Schickhers Zümpellmath (BüA. Zg., A 1.9.1, Urb. Siechenhaus Zg., fol. 45r)
1684: Stost erstl[ich] an [zweier Besitzer] Haúsmathen, an Frantz Schúemachers Fäld, an Steinhaúser Waldt, an die Landtstraß, so Von Bar aúff Steinhaúsen geth, an … Zimbelmath, an Thomman Bintzeggers Matt, genandt Höfflj, an der Bliggistorfferen Allmendt (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 14, fol. 29r)
1693: Unser so genannte Zimbell Matten … Stost … an der Steinhaúsern Gemeinwerckh Gertenbüehl undt an die Bligenstorffer Allmendt (StA. ZG, Gült Nr. 2052)
1813: Zimbelmatt (StA. ZG, G 337, Gebäudeversicherung, Lagerbuch I, Ba., Ass.-Nr. 167f))
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Coordonnées | 680500, 228200 [1] | ||||
ID | 8007083 | ||||
Origine des données | toponymes.ch réunit dans une base de données centrale des toponymes provenant de divers projets suisses et d'autres sources pertinentes, les relie et les prépare à leur publication en ligne (Details).
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