Name | Binn [1][2][3] | ||||||||
Phonetik |
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
bi᪸
Fremdbezeichnung:
be̤
(Reckingen)
bi᪸n
(Mörel)
[...] (alles anzeigen)
be̤
(Reckingen)
bi᪸n
(Mörel)
bi᪸
(Betten)
bi᪸ni᪸
(Ernen)
(weniger anzeigen)
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||
Bezirk | Goms [4] | ||||||||
Kanton | Valais [4] | ||||||||
Deutung | Bisherige Deutungen: Müller (1939-46: 218) schlägt vor, Binn zu einem germanischen Personennamen wie Binin zu stellen. Werlen (1991: 244) erwägt eine Ableitung Büntele von Büne/Bünt «eingezäuntesBisherige Deutungen: Müller (1939-46: 218) schlägt vor, Binn zu einem germanischen Personennamen wie Binin zu stellen. Werlen (1991: 244) erwägt eine Ableitung Büntele von Büne/Bünt «eingezäuntes Grundstück» (Id. IV, 1321). Besprechung: Bis ins 18. Jahrhundert bestehen zwei Namenreihen: Buyn > Bün > Binn und Bondolo/Bundolo. Die Beziehung zwischen beiden Typen ist unklar; die Belege sind für eine sichere Deutung zu jung. Müllers Ansatz kann die Formen vom Typ Buyn und Bondolo/Bundolo nicht erklären. Wie Werlen feststellt, ist die Herleitung von Büntele aus Büne/Bünt aus lautlichen und morphologischen Gründen problematisch. Archäologische Funde im Tal seit der Latène-zeit lassen an sehr alte Namen denken. Eine Ableitung von Bondolo/Bundolo aus Buyn/Bün (mit welchem Suffix?) ist wegen der verschiedenen Vokalqualitäten unwahrscheinlich; es handelt sich viel eher um ursprünglich verschiedene Namen (für das Tal und die Ortschaft?), die sich teilweise beeinflusst haben. Bondolo/Bundolo könnte vom keltischen Stamm *bunda «Grund, Boden» abgeleitet sein (→ Bondo GR); entsprechende romanische Namen bezeichnen Ortschaften, die im Talgrund liegen. Für die Formen vom Typus Buyn/Binn könnte eventuell an den Stamm *bunia «Baumstrunk» (GPSR II, 627) gedacht werden, der im Wallis in der Bedeutung «Holzschüssel» belegt ist; Geländemulden werden relativ häufig metaphorisch als «Schüsseln» bezeichnet (→ Oleyres VD, Cazis GR, Nods BE etc.). Beim gegenwärtigen Forschungsstand bleiben Herkunft und Bedeutung des Namens sehr unsicher. ks(weniger anzeigen) [3] | ||||||||
Quellen
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1450: philippo filio Jennini hugx de bundolo (Mörel AZenden F2a)
1713: in alpibus communibus eorum de jnteriori Bündolo (Binn A C14)
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1450: philippo filio Jennini hugx de bundolo (Mörel AZenden F2a)
1713: in alpibus communibus eorum de jnteriori Bündolo (Binn A C14)
1667: Alpegium vnius vaccae estiuanda’ in valle Bin (A GVO, K 36)
1654: alpegium unius vacca’ in Bundulo (Sion ACap Tir. 19-26, 7)
1609: in alpe interioris vallis Bindoli (Steinhaus A H2)
1589: meÿer vnnd Richter des Thalla Bin (A GVO, O 59)
1551: Jn valle Jnterioris bindoli (Mörel AP Schiner)
1526: im vseren innerbin (Mörel AP Schiner Archiv n° 22)
1485: decime que recolligitur 1.d. zen bunnon (Ernen AP D46)
1473: ad vallem de Bün (Mörel AZenden A1, 7)
1390: in tota valle de buͦn (Sion ACap Min. XLIII, 146)
1379: in bondolum ad campum (Ernen AP A13;)
1325: subtus stratam qua Jtur versus bún (Ernen AP D4)
1320: de prato de buyn … apud interiorem buyn (Sion ACap Min. XII, 5)
1246: Jn tota valle de buyn tam in monte quam Jn plano (Mörel AZenden A1, 31)
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Höchster Punkt | 3238 m. ü. M. [1] | ||||||||
Tiefster Punkt | 1213 m. ü. M. [1] | ||||||||
Fläche | 65.086 km² [1] | ||||||||
Datensatz | 802006054 | ||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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