Name | Simplon [1][2][3] | ||||||||||
Phonetik |
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
símpel̄u᪸
Fremdbezeichnung:
tsí᪷mpu᪸lu᪷
(Gamsen)
si᪷mplə
(Brig)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Simpilu, (er wohnt) Zimpilu ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Karl Zumtaugwald, 20 Jahre alt, Geburtsort Zermatt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||
Bezirk | Brig [4] | ||||||||||
Kanton | Valais [4] | ||||||||||
Deutung | Bisherige Deutungen: Jaccard (1906: 437) vermutet im Namen Simplon eine Bildung mit dem lateinischen Personennamen Sempronius; als ursprüngliche Grundform wird eine elliptische Bildung *(montem, vicum) Sempronium «Berg,Bisherige Deutungen: Jaccard (1906: 437) vermutet im Namen Simplon eine Bildung mit dem lateinischen Personennamen Sempronius; als ursprüngliche Grundform wird eine elliptische Bildung *(montem, vicum) Sempronium «Berg, Dorf des Sempronius» vorgeschlagen. Guex (1938: 359) referiert einen Vorschlag Hubschmieds, der den Namen als keltische Bildung *seno pelion «alte Weide» deutet. Der Name soll – wie der (Col du) Pillon und die Val Pellina (Aostatal) etc. – auf einen indoeuropäischen Stamm *kwel «vermutlich mit der Bedeutung ‘Weide’» zurückgehen; keltisch *senos «alt» ist gut belegt. Wie üblich übernimmt Rübel (1950: 132) diese Erklärung. Besprechung: Jaccards Erklärung kann lautlich nicht überzeugen. Im Gegensatz zur sporadischen und spät belegten belegten Entwicklung von -pl- zu -pr- (cf. den Beleg von 1609-99) wäre ein Lautwandel Sempronium > *Semplonium ungewöhnlich. Zudem müssten in den historischen Formen Spuren der Lautgruppe -oniu > -oin zu erkennen sein. Hubschmieds Deutungsvorschlag ist sehr spekulativ und ebenfalls lautlich fraglich. Von *Sen-pelióne ausgehend, wären romanische Formen vom Typus *Sempillon zu erwarten (cf. castellióne > Châtillon/(Nieder-)gesteln VS). Herkunft und Bedeutung des Namens Simplon bleiben beim gegenwärtigen Forschungsstand unklar. ks (weniger anzeigen) [3] | ||||||||||
Quellen
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1235: hospitalis de Semplon … hospitalis de Semplun (Gremaud I, 319)
1246: hospitali sancti Johannis de Collibus de Semplon (Gremaud I, 387)
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1235: hospitalis de Semplon … hospitalis de Semplun (Gremaud I, 319)
1246: hospitali sancti Johannis de Collibus de Semplon (Gremaud I, 387)
1273: nicolinus ramuncius de semplono (Sion ACap Th 78-15)
1286: Hanrici de Sempiono (BUB III, 167)
1304: Jnfra villam de Simplono (Sion ACap Min. V, 137,1)
1354: Johannes f. Johannis Roten in dem Walde de symplon (Sion ACap Th. 7-C35)
1355: per dictam villam de bryga versus sympillonum (Glis PfA DD. 2)
1368: perrodo im loͮbe de sumplono (Sion ACap Tir. 12-42)
1378: prati cui dicitur die bunda apud valde in simplono (Sion ACap Min. VI, 201)
1402: Nico rufii de simpillon (Sion ADomkapitel Min. XXIX, 222)
1590: die fuͤrer von Brÿg vnd Simpillen (Sion ADomkapitel Th. 87-45, 1)
1609-1699: im frÿgericht wald, zŭ Sempron (Brig AStockalper L. 10, f° 333)
(weniger anzeigen) [3]
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Höchster Punkt | 4015 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 999 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 91.011 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 802006009 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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