Name | Naters [1][2][3] | ||||||||||
Phonetik |
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
nạ̄́terſš
(Ferden)
nạ̄tərš
[Kommentar]
(Blatten)
[...] (alles anzeigen)
nạ̄́terſš
(Ferden)
nạ̄tərš
[Kommentar]
(Blatten)
nạ̄́terſš
[Kommentar]
(Ausserberg)
nạ̄́tərš
(Mörel)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Natersch ( Faksimile | Gewährsperson ) 2 Schüler aus Bauernfam., 14 u. 15 Jahre alt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||
Bezirk | Brig [4] | ||||||||||
Kanton | Valais [4] | ||||||||||
Deutung | Bisherige Deutungen: Jaccard (1906: 303) schlägt vor, den Namen Naters aus einem keltischen nader, natri «Schlange, (Ringel-)Natter» herzuleiten, das mit althochdeutsch natara (mit der gleichen Bedeutung) verwandtBisherige Deutungen: Jaccard (1906: 303) schlägt vor, den Namen Naters aus einem keltischen nader, natri «Schlange, (Ringel-)Natter» herzuleiten, das mit althochdeutsch natara (mit der gleichen Bedeutung) verwandt sein soll. Hubschmied (1938c: 115s), gefolgt von Rübel (1950: 132) und Guex (21976: 179), konstruiert eine keltische Form *snād-tro «Schutzhütte», die von der romanischen Bevölkerung als *nātro übernommen worden wäre. Diese Erklärung wird jedoch bereits von Pokorny (1948/49: 256) klar verworfen. Anreiter (1996/97: 101) geht unter Hinweis auf griechisch νοτερός «nass» von einem indoeuropäischen Stamm *(s)notros > *natras «nass» aus, der als Flurname auf die ursprüngliche Bodenbeschaffenheit hinweisen könnte. Dieser Stamm würde sowohl Naters VS wie auch Natters im Nordtirol und verschiedene Flurnamen (Nadro im Calancatal, in der Val Canonica etc.) erklären. Besprechung: Die Deutung des Namens Naters ist sehr unsicher. Jaccards Vorschlag ist unbrauchbar. Reine (suffixlose) Tiernamen sind in der Ortsnamengebung ungebräuchlich. Hubschmieds Konstrukt ist völlig spekulativ. Für die Existenz eines keltischen *snād-tro «Schutzhütte» gibt es keinerlei Hinweis. Unter den bisherigen Deutungsversuchen ist Anreiters Erklärung (< indoeuropäisch *(s)notros «nass») zweifellos die vernünftigste. In Bezug auf die Lautentwicklung scheint die romanisch/deutsche Doppelform Narres (in den historischen Belegen)/Naters der doppelten Entwicklung von → Sierre/Siders VS zu entsprechen, wobei nicht völlig geklärt ist, warum in Naters (< *natros) ein -t-, in Siders (< *Sitrius) aber ein -d- erhalten bleibt. Wahrscheinlich wurden die beiden Namen nicht zum gleichen Zeitpunkt ins Deutsche entlehnt. Wie im Fall von Fiesch oder → Sierre/Siders VS bewahrt Naters in der dialektalen Aussprache [ˈnɑːtərʃ] ein ursprüngliches lateinisches Schluss-s, das sich im Oberwallis zu [ʃ] entwickelt, aber in den entsprechenden romanischen Formen schwindet. ks (weniger anzeigen) [3] | ||||||||||
Quellen
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1018: Nares (AASM Charles 1/1/6)
1079: Natres (DiplHeinrIV II, 410)
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1018: Nares (AASM Charles 1/1/6)
1079: Natres (DiplHeinrIV II, 410)
1162-73: Manegot de Narres (MDR XVIII/1, 362)
1203: in parochia de Nares (BUB II, 17)
1222: Willermus de narres con. sedun. (Sion ACap Th. 65-10)
1284: Stefano cesallo de saxo de natre (Sion ACap Th 78-16)
1321: apud narres illi de morgia et de narres (Sion ACap Th. 81-21)
1429: in villa de narres (Visp AP H. 5)
1513: apud naters sub thilia (Naters AP D. 27)
1516: Jn ecclesia de naters (Naters A D. 14A, 25)
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Höchster Punkt | 4191 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 656 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 147.217 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 802006007 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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