Name | Domat/Ems [1] | ||||||||||
Variante | Domat [2][3] Ems [2][3] | ||||||||||
Phonetik |
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
e᪷ms, tọ̄́mᵃt
(Chur)
ẹms
(Tamins)
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||
Bezirk | Imboden [4] | ||||||||||
Kanton | Graubünden [4] | ||||||||||
Deutung | Besprechung: Beide Formen des Namens Domat/Ems gehen auf dieselbe Grundlage zurück, die in den ältesten Belegen als Amede erscheint. Laut RN II, 676 könnte der Name eventuell durchBesprechung: Beide Formen des Namens Domat/Ems gehen auf dieselbe Grundlage zurück, die in den ältesten Belegen als Amede erscheint. Laut RN II, 676 könnte der Name eventuell durch das lateinische Gattungswort ambĭtŭs «freier Raum zwischen zwei Häusern» erklärt werden, welches in Ortsnamen vermutlich mit der Bedeutung «Platz» verwendet wurde; die Form Amede würde auf einer Vereinfachung der Lautgruppe -mb- zu -m- beruhen. Diese Deutung wird von Zehrer (1978: 353s) in seiner Besprechung des Ortsnamens Hohenems (Vorarlberg) angezweifelt. Die historischen Belege für Hohenems (nach 1170 de Amides, 1210 de Amedes, 1255 de Emz etc.) weisen darauf hin, dass Domat/Ems und (Hohen-)Ems vermutlich auf dasselbe Etymon zurückgehen. Die örtlichen Verhältnisse in Hohenems lassen jedoch eine Deutung durch lateinisch ambĭtŭs kaum zu. Zudem bleibt gemäss Zehrer im Bündnerromanischen die Konsonantengruppe -mb- in der Haupttonsilbe erhalten oder entwickelt sich zu -mm- (cf. lateinisch camba > chamma); die Reduktion zu -m- sei auf die Vortonsilbe beschränkt. Somit wären in den frühen urkundlichen Belegen zumindest einzelne Formen mit -mm- oder -mb- zu erwarten, was jedoch nicht der Fall ist. Der durchaus bedenkenswerte Einwand Zehrers in Bezug auf die historischen Belege führt uns dazu, die Deutung des RN II, 676 weiterhin als sehr unsicher zu betrachten. Zehrers eigener Deutungsvorschlag des Vorarlberger Namens durch eine indoeuropäische Wurzel am- «energisch vorgehen» kann jedoch nicht überzeugen. Die deutsche Form von Ems GR zeigt die normale deutsche Lautentwicklung des Namens, der wohl schon sehr früh entlehnt wurde, d.h. den Umlaut des -a- vor dem folgenden -i-, welches in der Lehnform auf das -e- von Amede zurückgeht (RN II, 16, 676; Zinsli 1977a: 77). Die bündnerromanischen Form Domat beruht auf einer Agglutination der Präposition ad «zu», welche in jüngerer Zeit erfolgt ist (cf. → Elm/Dialma GL). Auf die abstruse «semitische» Deutung des Namens bei Brunner (1987: 49) wird hier nicht eingegangen (cf. dazu Schorta 1988b: 247s). ks(weniger anzeigen) [3] | ||||||||||
Quellen
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765 [Kop.]: in Amede coloniam (BUB I, 20)
1170 [vor]: quidem eis proprium de Amite (BUB I, 282)
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765 [Kop.]: in Amede coloniam (BUB I, 20)
1170 [vor]: quidem eis proprium de Amite (BUB I, 282)
1182: in villa Curiensis que dicitur Amedes (BUB I, 311)
765 [Kop.]: Signum Lobucionis de Amede (BUB I, 22)
800-501: In Amates (BUB I, 386)
960: in villa Amades (BUB I, 97)
976: in loco Amedes (BUB I, 119)
1155: curtim in Amedes (BUB I, 243)
1232: villam Emides (BUB II, 178)
1247: de decima Emedes (BUB II, 238)
1259: ex proprietate sua in Emedes (BUB II, 377)
1261: in Flims et Emds sitis (BUB II, 388)
1288: de bonis meis in Emades (BUB III, 218)
1304: domino Nicolao plebano in Amze (BUB IV, 3)
1311: villam Amides (BUB IV, 155)
1314: Nicolaus dictus de Bifurka rector ecclesie in Emz (BUB IV, 207)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | 1 Kopie des 16. Jahrhunderts. [3] | ||||||||||
Höchster Punkt | 2173 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 558 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 24.217 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 802003722 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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