Name | Sagogn [1][2][3] | ||||||||||
Phonetik |
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
sᵃgæns
(Brün)
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||
Bezirk | Surselva [4] | ||||||||||
Kanton | Graubünden [4] | ||||||||||
Deutung | Bisherige Deutungen: Planta (1938: 164) deutet Sagogn als lateinisch *secaneum «Mähwiese», Ableitung von secare «schneiden, sägen, mähen». Hubschmied (1943b: 124s) postuliert zum keltischen Stammesnamen Sequani, *Bisherige Deutungen: Planta (1938: 164) deutet Sagogn als lateinisch *secaneum «Mähwiese», Ableitung von secare «schneiden, sägen, mähen». Hubschmied (1943b: 124s) postuliert zum keltischen Stammesnamen Sequani, *Sequanios eine hypothetische Nebenform *Secanios. Er vermutet, dass sich in Sagogn in römischer Zeit Siedler aus der Provincia Maxima Sequanorum niedergelassen haben. Derselbe Ansatz wird von Hubschmied auch zur Erklärung von → Savognin GR, Sevgein GR und Seewis GR bemüht. Auf die abstruse «semitische» Deutung des Namens bei Brunner (1987: 52) / Brunner/Toth (1987: 72s) wird hier nicht eingegangen (cf. dazu Schorta 1988b: 252). Besprechung: Plantas Vorschlag wird von Hubschmied (1943b: 125) mit dem Einwand abgelehnt, dass ein Gattungswort *secaneum «Mähwiese» nirgendwo belegt sei. Auch sei eine solche Bildung gar nicht zu erwarten, da alle Wiesen «Mähwiesen» seien. Hubschmieds alternativer Deutungsvorschlag beruht auf einer hypothetischen Ansiedlung von Angehörigen des keltischen Stamms der Sequani (die nördlich des Juras beheimatet waren) im heutigen Graubünden; für eine solche Annahme gibt es nicht den mindesten historischen Hinweis. Zur Erklärung der verschiedenen angeblich auf die Sequani zurückgehenden Ortsnamen in Graubünden ist Hubschmied zudem gezwungen, völlig spekulativ mehrere voneinander abweichende Lautentwicklungen zu postulieren. Sein Ansatz ist deshalb nicht überzeugend. Eine sichere Deutung des Namens Sagogn ist beim aktuellen Forschungsstand unmöglich. Wie in zahlreichen anderen Ortsnamenpaaren in Graubünden, in der Ostschweiz und an der deutsch-französischen Sprachgrenze enthält die deutsche Namenform ein Schluss-s, welches in den romanischen Formen geschwunden ist (oder im Deutschen analogisch angefügt wurde; cf. → Klosters GR). ks(weniger anzeigen) [3] | ||||||||||
Quellen
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1251 [Kop.]: contra omnes, exceptis dominis de Segannis … domino H. de Segennis (BUB II, 329)
765 [Kop.]: curtem meam in Secanio (BUB 1, 15)
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1251 [Kop.]: contra omnes, exceptis dominis de Segannis … domino H. de Segennis (BUB II, 329)
765 [Kop.]: curtem meam in Secanio (BUB 1, 15)
1137-39 [Kop.]: Chuno de Sagannio (BUB 1, 219)
1160: Choͮno de Sigannes (BUB I, 254)
1194: Ruͦdolfus de Sagennes (BUB I, 362)
1204 [Kop.]: dominus Rugerius de Segagnio (BUB II, 20)
1210: dominus Roͮdolfus de Sigannis (BUB II, 45)
1218-19: Reingerus de Seganges (BUB II, 110)
1224 [Kop.]: de Seganne1 (BUB II, 137)
1227 [Kop.]: curtis de Segane (BUB II, 151)
1235 [Kop.]: Hainricus de Sigenis2 (BUB II, 198)
1258: Hen. de Segens (BUB II, 369)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | 1 Das RN II, 820 schreibt Seganie. In einer zweiten Abschrift desselben Dokuments vom Ende des 13. Jahrhunderts lautet der Name Sygannes (BUB II, 137, 151). – 2 [...] (weiterlesen)1 Das RN II, 820 schreibt Seganie. In einer zweiten Abschrift desselben Dokuments vom Ende des 13. Jahrhunderts lautet der Name Sygannes (BUB II, 137, 151). – 2 Das RN II, 820 schreibt Sigens. – Der im RN II, 820 zitierte Beleg 1232 Segannes ist ein Rückvermerk aus dem 14. Jahrhundert auf einem Dokument, das sich wahrscheinlich auf Göfis (Vorarlberg) bezieht (BUB II, 178). – Deutschsprachige Namenform: Sagens (offizieller Gemeindename bis 1943). (weniger anzeigen) [3] | ||||||||||
Höchster Punkt | 1208 m. ü. M. [2] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 629 m. ü. M. [2] | ||||||||||
Fläche | 6.918 km² [2] | ||||||||||
Datensatz | 802003581 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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