Name | Basel [1][2][3] | ||||||||||
Phonetik |
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
bāsl
Fremdbezeichnung:
bāsɫ, bāsl
(Bettingen)
bā᪷́sl
(Ettingen)
[...] (alles anzeigen)
bāsɫ, bāsl
(Bettingen)
bā᪷́sl
(Ettingen)
pásu᪷
(Aarwangen)
bā᪷sl, uvbā́sɫ
(Schönenbuch)
bā᪷sl, uvbā᪷sl
(Therwil)
u᪷vbāsl
(Benken)
bāsəɫ, bāsɫ
(Aesch (BL))
bāsɫ
(Arlesheim)
bạ̄səl, u᪷vbạ̄səl
(Pratteln)
bāsəɫ
(Liestal)
bā᪸sl, bā᪷sl
(Rodersdorf)
bā᪷́səl
(Hofstetten)
bā᪷səɫ
(Hochwald)
bạ̄sɫ
(Magden)
u᪷vbā᪷səl
(Nunningen)
(weniger anzeigen)
|
||||||||||
Fragebogenmaterial Georg Wenker 1./4./5./6. (z) Basel, 2./9. (z) Bāsel, 3. Baasel, 7. (z) Bâsel, 8. (im) Bāsel, 10. (z) Basl ( Faksimile | Gewährsperson ) 1. Lehrer Hans Schönauer, 50 Jahre alt, Geburtsort Basel; 2. Schülerinnen, 17 Jahre alt; Schüler, 15-16 Jahre alt; 4. Lehrerin Anna Keller, 54 Jahre alt, Geburtsort Basel; 5. Lehrer Dr. Paul Koelner, 55 Jahre alt, Geburtsort Basel-Stadt; 6. Lehrer Wilh. Grossmann, 49 Jahre alt, Geburtsort Basel, und Schüler, 8-10 Jahre alt; 7. Schüler, ca. 15 Jahre alt, unter Aufsicht des Lehrers; 8. Lehrer Prof. Wilh. Bruckner, 63 Jahre alt, Geburtsort Basel; 9. Lehrer Dr. Gustav Steiner, 55 Jahre alt; 10. Lehrer Dr. Paul Gessler, 34 Jahre alt, Geburtsort Basel |
|||||||||||
Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||
Kanton | Basel-Stadt [4] | ||||||||||
Deutung | Bisherige Deutungen, Besprechung: Verschiedene keltische Siedlungen im Raum Basel aus vorrömischer und römischer Zeit sind archäologisch gut belegt (cf. Steinmann 2000: 12). Ihr Name ist nicht sicher überliefert; die inBisherige Deutungen, Besprechung: Verschiedene keltische Siedlungen im Raum Basel aus vorrömischer und römischer Zeit sind archäologisch gut belegt (cf. Steinmann 2000: 12). Ihr Name ist nicht sicher überliefert; die in der bisherigen Forschung vorgebrachten Hypothesen sind völlig spekula- tiv und können aufgrund der Quellenlage nicht überprüft werden. Die Lage des antiken Arialbinnum (4. Jahrhundert; TabPeut) in der Region Basel ist unsicher, Lage und Bedeutung des im Beleg von 374 genannten Robur ebenfalls (Martin 1973: 3s; Boesch 1976b: 181; Fellmann 1981: 48s). Die Kontinuität der keltischen Siedlung(en) im Raum Basel ist ebenfalls unsicher. Es ist durchaus üblich, dass Siedlungen, die nach einer gewissen Zeit am gleichen oder einem nahegelegenen Standort wieder aufgebaut werden, einen neuen Namen erhalten (→ Martigny VS, Schleitheim SH, Studen BE etc.); der Untergang des früheren keltischen Namens von Basel ist nicht überraschend. Keinesfalls kann der Name Basel selbst auf eine keltische Grundlage zurückgeführt werden; weder im Inselkeltischen noch in den verfügbaren Dokumentationen zum Kontinentalkeltischen ist eine entsprechende Form belegt. In der bisherigen Forschung wird Basel entweder zum lateinischen Personennamen griechischer Herkunft Basilius (Boesch 1976b: 181) oder zu einem nordgalloromanischen Ortsnamentypus *basilia (Fellmann 1981: 48s) gestellt. Eine Herleitung von lateinisch băsĭlĭca «öffentliches Gebäude», später auch «Kirche» oder dem entsprechenden Adjektiv băsĭlĭcus «königlich», die in der älteren Literatur (cf. Rath 1920: 54) bisweilen erwogen wurde, ist aus lautlichen Gründen unmöglich. Fellmanns Deutungsvorschlag ist nur schwer nachvollziehbar. Zwar besteht tatsächlich in Nordfrankreich eine kleine Gruppe von Ortschaften, deren Name zu *băsĭlĭa, einer lautlichen Variante zu băsĭlĭca, gestellt wird, welche nur in Ortsnamen nachgewiesen ist: Bazeille (Mayenne, 1144 Baseille), Bazeilles (Meurthe-et-Moselle, 1128 Baselles), Bazeilles (Ardennes, 1259 Bazeilles), Bazeilles (Meuse, 1163 Baseye; cf. Glättli 1938: 114; Nauton 1954: 233; TGF, n° 27210 und 27211); das von Fellmann erwähnte Basly (Calvados) gehört sicher nicht zu dieser Serie (cf. TGF, n° 8749). In keiner dieser Ortschaften sind profane Basilika-Bauten nachgewiesen; ihr Name weist auf eine christliche Kirche des 4. oder 5. Jahrhunderts hin (Jud 1919; 21973: 182). Laut Fellmanns Deutung müsste Basel als südöstlicher Ausläufer dieses relativ späten Namentypus betrachtet werden; dies ist jedoch aufgrund des Erstbelegs von 237-38 kaum annehmbar auszuschliessen. Wie Jud (1919; 21973: 181s) zudem feststellt, gibt es im im lothringisch-elsässischen Gebiet keine basilica-Namen. Basilius ist als lateinischer Gentilname, als Cognomen und später als christlicher Name bestens belegt (cf. Morlet II, 26a), im Unterschied zu *basilia «basilica», welches nur regional beschränkt auftritt. Ortsnamen, welche auf einen suffixlosen lateinischen Personennamen zurückgehen, sind in der Westschweiz relativ häufig; es handelt sich ursprünglich in der Regel um elliptische Wendungen mit einem lateinischen Gattungswort (villa, fundus, praedium etc.; cf. → Apples VD, Broc FR, Lens VS, Sierre VS, Yvorne VD etc.). Mit Boesch (1976b: 181), Sonderegger (1983: 51) und Besse (1997: 56) deuten wir Basel deshalb als elliptische Namenbildung vom Typus *(villa) Basilia «Landgut des Basilius». Deutungsvorschlag: Der ursprüngliche Name der keltischen Siedlung, die im Raum Basel existiert hat, ist nicht überliefert. Der Name Basel selbst geht zweifellos auf eine lateinische Form Basilia zurück, deren Bedeutung umstritten ist. Es handelt sich vermutlich um eine elliptische Namenbildung vom Typus *(villa) Basilia «Landgut des Basilius»; der entsprechende Personenname ist als lateinischer Gentilname, als Cognomen und später als christlicher Name bestens belegt. Eine Herleitung von der nur für Nordfrankreich anzunehmenden Form *basilia (zu spätlateinisch băsĭlĭca «Kirche») ist weniger wahrscheinlich. ks(weniger anzeigen) [3] | ||||||||||
Quellen
|
237-381: Basileam applicuerunt (Trouillat I, 13)
374: munimentum … prope Basiliam, quod appellant accolae Robur (Amm. Marcellino lib. XXX, cap. 3)
[...] (weiterlesen)
237-381: Basileam applicuerunt (Trouillat I, 13)
374: munimentum … prope Basiliam, quod appellant accolae Robur (Amm. Marcellino lib. XXX, cap. 3)
400 [ca.]: civitas Basiliensium … id est Basilia [-
|
||||||||||
Kommentar | 1 Kopie vor 1461. – 2 Kopie des 8./9. Jahrhunderts. – 3 Kopie um 1300. – Die Form 823 Basileam (RegAlsat, n° 458) ist eine Fälschung des 12. Jahrhunderts [...] (weiterlesen)1 Kopie vor 1461. – 2 Kopie des 8./9. Jahrhunderts. – 3 Kopie um 1300. – Die Form 823 Basileam (RegAlsat, n° 458) ist eine Fälschung des 12. Jahrhunderts (Besse 1997: 56). Französisches Exonym: Bâle, italienisch: Basilea. (weniger anzeigen) [3] | ||||||||||
Höchster Punkt | 367 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 244 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 23.855 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 802002701 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|